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Haus der Wannsee-Konferenz

Verantwortlicher Autor: Bettina Keller Berlin, 05.05.2019, 16:48 Uhr
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Berlin [ENA] Berlin Besucher sollten unbedingt das Haus der Wannsee-Konferenz besuchen. Der Besuch dort zwingt zum nachdenken, auch für die heutige Zeit. Die Gedenkstätte bietet neben Ausstellungen vielfältige pädagogische Möglichkeiten, sich mit der Geschichte der Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, mit der Geschichte des Nationalsozialismus, mit der Vorgeschichte oder den Nachwirkungen zu befassen.

Vor 77 Jahren: Die Wannsee -Konferenz, am 20. Januar 1942 trafen sich hochrangige Vertreter des NS-Regimes in einer Villa am Berliner Wannsee, um über die effiziente Umsetzung der "Endlösung der Judenfrage" zu beraten. Das systematische Morden war da bereits im Gange. Bis zum Kriegsende 1945 wurden über sechs Millionen europäische Juden ermordet. Nichts Geringeres als einen "Gesamtentwurf über die organisatorischen, sachlichen und materiellen Maßnahmen zur Durchführung der angestrebten Endlösung der Judenfrage" hatte Reichsmarschall Hermann Göring im Juli 1941 bei Reinhard Heydrich angefordert. Die sogenannte "Endlösung" war zu diesem Zeitpunkt bereits beschlossen.

Heydrich, Chef des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA), hatte sich zum Thema "Endlösung der Judenfrage" schon seit Jahren hervorgetan und auch nach Kriegsbeginn mehrere Schriften dazu verfasst. Nun sollte "die Judenfrage in Form der Auswanderung oder Evakuierung einer den Zeitverhältnissen entsprechend möglichst günstigen Lösung" zugeführt werden. Für den 20. Januar 1942 lud Heydrich aus diesem Grund zu einer Staatssekretärskonferenz in das Gästehaus der SS am Großen Wannsee, um die ihm übertragene Aufgabe mit Regierungsbeamten aus anderen Ministerien abzustimmen. 14 führende Ministerialbeamte aus verschiedenen Reichsministerien sowie hohe NSDAP- und SS-Funktionäre folgten Heydrichs Einladung. 

Der Völkermord an den europäischen Juden aber hatte bereits im Juni 1941 mit dem Überfall auf die Sowjetunion begonnen. Dort führten mobile Einsatztruppen der SS Massenerschießungen durch. Allein bei dem Massaker in der nahe der Stadt Kiew gelegenen Schlucht Babi Jar wurden an zwei Tagen im September 1941 über 33.000 Menschen getötet. Auch Deportationen in den Zügen der Deutschen Reichsbahn waren schon im Oktober 1941 angelaufen. Zum Zeitpunkt der Konferenz am Wannsee waren bereits über eine halbe Million Menschen ermordet worden.  Und nun wollte man weiter beraten wie man die Sache zu Ende bringen kann, deshalb sicher auch die Bezeichnung „Endlösung“ und dies wie schon erwähnt möglichst günstig.

Auf der Konferenz machte Heydrich den Anwesenden noch einmal die ihm übertragenen Kompetenzen deutlich: die Verantwortung zur "Endlösung der europäischen Judenfrage" lag bei ihm. Das Treffen hatte er einberufen, um eine Koordinierung und Abstimmung zwischen den Behörden zu erleichtern.  Im Protokoll des Treffens wird ausgeführt, was mit den elf Millionen Juden in den von Deutschland kontrollierten Gebieten geschehen sollte. Ziel sei "die Zurückdrängung der Juden aus dem Lebensraum des deutschen Volkes". Bisher, so ist es im Protokoll vermerkt, habe man rund 537.000 Juden zur Auswanderung gebracht".Das war nicht genug für Heydrich aus diesem Grund wurde diese Konferenz einberufen.Es musste eine andere Lösung her.

Diese bestand darin die Juden nach dem Osten zu evakuieren, wie , das war nun Teil dieser Konferenz.Die Teilnehmer überboten sich förmlich mit Vorschlägen und Anregungen zur „günstigen „ Umsetzung und Durchführung der Vernichtungsaktion. Besonders perfide die Forderungen einiger Teilnehmer die Durchführung von Zwangssterilisierungen für sogenannt „Mischlinge und Mischehen“ Protokollführer des Treffens war Adolf Eichmann, Im Prozess in Jerusalem 1961 erinnerte sich dieser an die Wannseekonferenz als "die Konferenz, wo Heydrich seine Ermächtigung bekanntgab". Auch seien "verschiedene Tötungsmöglichkeiten" besprochen worden. Unter den Teilnehmern habe allgemein "freudige Zustimmung" geherrscht. 

Bildnachweis Haus der Wannsee -Konferenz
Bildnachweis Haus der Wannsee-Konferenz
Bildnachweis Haus der Wannsee -Konferenz

Die Ergebnisse und Beschlüsse der Konferenz wurden bald in die Tat umgesetzt. Noch im Januar 1942 trug Adolf Eichmann in einem Schreiben allen Dienststellen im Deutschen Reich auf, die seit Oktober 1941 laufenden Deportationen fortzusetzen – die "Endlösung" habe nun begonnen. Kurze Zeit später wurden im Konzentrationslager Auschwitz die Gaskammern errichtet. Ab März 1942 trafen die ersten großen Transporte mit Juden ein. Allein in Auschwitz ermordete die SS über eine Million Menschen. Insgesamt wurden bis Kriegsende in den Vernichtungslagern und bei Massakern über sechs Millionen Juden ermordet. 

Allein in Auschwitz ermordete die SS über eine Million Menschen. Insgesamt wurden bis Kriegsende in den Vernichtungslagern und bei Massakern über sechs Millionen Juden ermordet.  Es ist wichtig sich diese Ausstellung einmal angesehen zu haben .Es ist gegen das Vergessen.Die Zeit läuft davon, es gibt kaum noch Zeitzeugen welche diese perfiden Machenschaften der Nazi Diktatur überlebt haben.

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