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Gedanken zu Friedrich II. von Preußen

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 20.08.2020, 05:57 Uhr
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Wien [ENA] Darf ein König Zyniker und Spötter sein? Wenn man Friedrich II. von Preußen ist, fragt man nicht viel und ist wie man ist. Fast ist er 1712 etwas zu früh geboren, denn im 19. Jahrhundert, die Zeit der großen Kritiker, Revolutionäre und Spötter, hätte er sich wunderbar einreihen können in die große Schar der "Alleszertrümmerer" die Geschichte in der ätzenden Säure der Druckerschwärze badeten.

Friedrich II. wäre vielleicht ein genialer Journalist geworden , der auch vor Häme, Betrug oder Verzerrung nicht zurückschreckt. Der "Alte Fritz", wie der große Widersacher der Kaiserin Maria Theresia genannt wurde, hatte in Voltaire einen kongenialen Freund, mit dem er die Aufklärung in Europa vorantreiben wollte. Oft schmäht und kritisiert er in seinen Schriften die katholische Kirche und "verträumt" lässt er die Größe der griechischen Antike auferstehen. Es sind uns von ihm viele interessante Aufsätze überliefert. So über Erziehung, deutsche Literatur, Religion, Machiavelli, Politik und natürlich Kriegsführung. 1740 annektierte er Schlesien unter Ausnützung des Regierungswechsels in Österreich, was zu drei Kriegen führte.

Für den verhängnisvollen Siebenjährigen Krieg, der so viele Opfer kostete, gibt er in einigen Schriften immer wieder der österreichischen Kaiserin Maria-Theresia die Schuld. Überhaupt hat er die junge Regentin erbarmungslos herausgefordert, vielleicht auch gerade deswegen, weil sie eine Frau war. Bei der Teilung Polens, worüber sie angeblich weinte, bemerkte Friedrich II. "Sie weinte und sie nahm und umso mehr sie weinte, umso mehr nahm sie." Vielleicht wird er gerade deswegen "der Große" genannt. Andererseits führte er viele Reformen durch. Er ließ das Bildungssystem ausbauen, schaffte die Folter ab und bemühte sich um bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen und trug damit dazu bei Europa von den Fesseln der Vergangenheit zu befreien.

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