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Bildbeschreibung

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 02.12.2020, 16:43 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 7040x gelesen
Othmar Peter Hartmann
Othmar Peter Hartmann   Bild: Schura Euller Cook

Wien [ENA] Das Bild, "Heiland betrachtet den gebrochenen Flügel eines kleinen Vogels" gehört zum Spätwerk von Othmar Peter Hartmann, dass er 1973 in Öl auf Holz gemalt hat und nur 13×18cm groß ist. Die Braun-und Orangetöne und ein sanftes Grün dominieren. In dieser Bildgestaltung verlässt er die Detailtreue.

Hier nähert er sich dem "Unfertigen" und "Angedeuteten" der modernen Malerei an. Trotzdem ist es noch weit entfernt von der Abstraktion, zu der er auch in seinem Spätwerk Stellung genommen hat. In diesem Bildnis hat er sich dem Motiv des Heilands gestellt, dass er aus der christlichen und biblischen Tradition entnommen hat. Für einen Maler, der in Wien aufgewachsen ist, waren ja die vielen christlichen Kirchen mit ihren tiefsinnigen und manchmal auch verstörenden Kunstwerken, eine dauernde Inspiration. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich Othmar Peter Hartmann gerade an seinem Lebensende noch einmal damit auseinandersetzen wollte und uns damit eine bildnerisch-philosophische Zusammenschau seines Lebens hinterließ.

Oft sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Und wie könnte man dieses Gemälde in Worte fassen? Wahrscheinlich handelt es sich dabei um ein Christusmotiv. Dafür spricht der Lichtglanz um sein Haupt Über die eigenartige "Dornenkrone" wird man wohl rätseln müssen. Das Motiv ist nämlich sehr eigenwillig gefasst. Hier liegt das offene Hirn wie eine Krone auf dem Haupt. Der Gesichtsausdruck des Mannes ist nachdenklich und leicht grimmig. "Wer hat dich verletzt mein armes Vögelchen" könnte er denken. Das Vögelchen piepst mit offenen Schnabel und scheint ihm sein Leid zu erzählen. Als Ganzes betrachtet ist das Bild von einer herben Schönheit und in keiner Weise vergleichbar mit bekannten Christusdarstellungen.

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